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Soviel kostet das Nachrüsten einer Fußbodenheizung im Bad

Kennen Sie die Wärme einer Fußbodenheizung? Besonders nach dem Baden, Duschen oder früh am Morgen ist dieses Gefühl unglaublich. Doch was kostet dieser warme Boden im Bad? Wir klären ausführlich auf und zeigen Schritt für Schritt, auf was Sie achten müssen.

Eine Fußbodenheizung bringt nicht nur ein schönes Raumklima, sondern auch garantiert warme Füße – vor allem im Badezimmer oder im Winter ist sie daher eine echte Wohltat. Diese Vorteile liegen auf der Hand, aber was spricht außerdem noch für eine Fußbodenheizung? Eine Fußbodenheizung ist viel mehr als nur ein angenehmer Wärmespender: Räume, in denen es keine störenden Heizkörper gibt, lassen sich verständlicherweise deutlich freier gestalten – nie wieder müssen Sie Ihre Möbel um die Heizung herumplanen. Zusätzlich bewirkt sie auch eine geringere Staubbelastung, da sich der feine Staub in weniger Ecken und Ritzen festsetzen kann; dadurch ist sie also vor allem für Allergiker, die sich eine höhere Lebensqualität wünschen, eine gute Lösung. Abgesehen davon werden sich vor allem alle Sparfüchse über den geringeren Energieverbrauch freuen, denn bei einer Fußbodenheizung kann dieser immerhin bis zu zehn Prozent niedriger sein als bei anderen Heizungsarten. Idealerweise kombiniert man die neue Fußbodenheizung mit einer thermischen Solaranlage oder einer Wärmepumpe, weil diese am effizientesten mit einer Betriebstemperatur von unter 40 Grad arbeiten. Hier kurz zum Vergleich: Einer Fußbodenheizung reicht eine Vorlauftemperatur von unter 40 Grad vollkommen – diese Systeme sind also wie füreinander gemacht.

So wird Ihr Fußboden angenehm warm

Doch wie genau wird eine Fußbodenheizung in aller Regel überhaupt verlegt? Inzwischen bieten viele Hersteller eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Systeme an; dennoch gibt es eine Methode, die sich in all den Jahren bewährt hat: Üblicherweise installiert man eine Fußbodenheizung durch eine Nassverlegung. Hierbei wird eine Wärme- und Trittschalldämmung auf den Rohboden gelegt, auf der die Heizungsrohre befestigt werden. Auf diese Konstruktion wird anschließend der Estrich aufgetragen. Bevor jedoch der Oberboden verlegt werden kann, muss der Estrich vollständig getrocknet sein, denn erst danach umschließt er die Rohre so fest, dass sie ihre Wärme gut abgeben und über die gesamte Fläche verteilen können. Nachteilig ist bei dieser Herangehensweise allerdings, dass sie einen etwa 65 Millimeter hohen Estrichaufbau braucht, sodass sie eher bei Neubauten Sinn macht. Was das bedeutet, welche Schwierigkeiten sich daraus noch ergeben können und welche Lösung sich im Altbau anbietet, erfahren Sie weiter unten.

Der optimale Bodenbelag für Ihre Fußbodenheizung

Zunächst ist auch wichtig zu beachten, dass nicht jeder Bodenbelag für eine Fußbodenheizung geeignet ist. Daher ist die Wahl eines Oberbodens nicht nur aus ästhetischen, sondern auch aus technischen Gründen entscheidend für das gesamte Raumklima und die Effektivität der Fußbodenheizung. Dadurch, dass Fliesen besonders wärmeleitfähig sind, sind sie als Bodenbelag zu bevorzugen. Aber auch andere Bodenbeläge wie Laminat, Parkett und Linoleum können problemlos verwendet werden. Woran das liegt? Weil sich die Heizrohre sehr nah am Fußboden befinden, ist die Aufheizzeit besonders kurz und die Fußbodenheizung kann ihre Wärme optimal abgeben. Deshalb sollten Sie schon im Vornherein darauf achten, dass ihr gewünschter Bodenbelag diese Fähigkeit überhaupt besitzt.

Fußbodenheizung Nachrüsten – das sollten Sie beachten

Generell gilt das nachträgliche Einbauen einer Fußbodenheizung als recht aufwändig und verhältnismäßig teuer. Wer ihre Vorteile für sich nutzen will, sollte sich daher auch mit eventuellen Erschwernissen beschäftigen. Selbst ein Laie kann sich sicherlich gut vorstellen, dass das Nachrüsten einer Fußbodenheizung nicht mit einem Fingerschnippen gemacht ist. Es ist ein aufwändiges Unterfangen, das auch so seine Komplikationen mit sich bringen kann.

Aufbauhöhe und Gewicht

Bedient man sich der zuvor erwähnten klassischen Methode, ergeben sich Schwierigkeiten vor allem durch die Aufbauhöhe und das zusätzliche Gewicht. Denn häufig fehlt Gebäuden die notwendige Konstruktionshöhe oder der Untergrund ist nicht ausreichend tragfähig. Einerseits geht dadurch viel Raum verloren; andererseits ist der Fußboden einer Last von rund 130 Kilogramm pro Quadratmeter über die bisherige Last hinaus ausgesetzt. Das würde beispielsweise für eine alte Holzbalkendecke bedeuten, dass sie dieser zusätzlichen Flächenlast eventuell nicht standhalten kann. Inzwischen bieten jedoch viele Hersteller verschiedene Systeme an, die optimal auf einen nachträglichen Einbau zugeschnitten sind und dabei weder Raumverlust noch erhöhtes Gewicht mit sich bringen.

Wärmedämmung

Das Nachrüsten einer Fußbodenheizung macht allerdings erst Sinn, wenn das Haus eine gute Wärmedämmung hat – ansonsten verkehren sich die Vorteile schnell ins Gegenteil. Das könnte schließlich zu entschieden höheren Energiekosten als bei einer herkömmlichen Heizung mit Heizkörpern führen. Ein Grund dafür kann beispielsweise eine große Fensterfront aus älteren Fenstern im Wohnzimmer sein. Ersetzt man hierbei die Heizkörper, die bisher vor der Fensterfront standen durch eine Fußbodenheizung ohne eine entsprechende Dämmung sicherzustellen, gelangt Kaltluft auf direktem Wege in den Raum. Auch das engere Verlegen der Heizungsrohre in diesem Bereich löst dieses Problem nicht – die erhöhte Heizleistung reicht nur selten aus, die angestrebte Raumtemperatur erreichen. Um diese zu erzielen, müsste die Heiztemperatur wiederum erhöht werden, wodurch die gewünschten Energieeinsparungen verständlicherweise im Sande verlaufen.

Fußbodenheizung einbauen: Machen oder machen lassen?

Der ein oder andere Heimwerker hat sicherlich schon darüber nachgedacht, den Einbau der Fußbodenheizung selbst in die Hand zu nehmen. Generell empfehlen wir aber, nur Profis hierfür zu beauftragen – das hat gleich mehrere Gründe. Zunächst sollte darauf geachtet werden, immer ein Komplettsystem eines einzigen Herstellers zu verwenden, da hier alle Komponenten wie ein Puzzle bestens aneinander angepasst sind. Verzichten Sie beispielsweise aus Kostengründen auf ein Komplettsystem, kann es aus versicherungstechnischer Sicht sein, dass Sie im Mängelfall dafür haften müssen – und gerade weil eine bereits installierte Fußbodenheizung im Nachhinein nur sehr schwer zugänglich ist, muss sie exakt verlegt werden. Sie sehen: Der begabte Heimwerker kann sie unter Umständen zwar alleine einbauen; ist ihm jedoch die Gewährleistung seiner neuen Fußbodenheizung etwas wert, sollten Sie es idealerweise lieber einem Profi überlassen, denn so sind Sie immer auf der sicheren Seite.

Fußbodenheizung im Altbau nachrüsten

Nichts ist unmöglich: Auch in einem Altbau können Sie eine Fußbodenheizung nachträglich einbauen. Doch genau wie in Neubauten, müssen die gegebenen Umstände schon vor der Planung berücksichtigt werden. Die zuvor genannten Schwierigkeiten sollten Sie in besonderem Maße im unsanierten Altbau beachten – vor allem dann, wenn der Boden nicht entsprechend gedämmt ist. Ist dies der Fall, kann es passieren, dass die Fußbodenheizung nicht einmal 21 Grad warm wird und der Raum kalt bleibt. In diesem Fall geht die gesamte Wärme der Fußbodenheizung verloren und es kann an kälteren Tagen notwendig sein, zusätzliche Heizkörper zu verwenden – das bedeutet dementsprechend auch, dass Sie keinerlei Energieeinsparungen erzielen.

Wurde eine Wärmepumpe installiert und soll nicht in allen Räumen eine Fußbodenheizung verlegt werden, ist es ratsam, zwei Heizkreise einzubauen: Nämlich je eine für die Flächenheizung und eine für die Heizkörper an der Wand. Beachten Sie hierbei allerdings, dass eine Wärmepumpe für hohe Vorlauftemperaturen von Radiatoren weitestgehend nicht geeignet ist. Anders sieht es allerdings bei Brennwertkesseln aus: diese kann man hydraulisch an die beiden Heizsysteme anpassen.

Dennoch kann das nachträgliche Einbauen einer Fußbodenheizung auch im Altbau sinnvoll sein. Der Prozess dauert zwar länger, ist aber aus technischer Sicht recht einfach. Dünnschicht- oder Trockensysteme sind hierbei am besten geeignet, weil sie mit einer geringen Aufbauhöhe von bis zu 20 oder 50 Millimetern auskommen.

Das Dünnschichtverfahren funktioniert beispielsweise auf ganz einfache Weise: Auf dem vorhandenen Fußboden können die Rohre und Folienelemente direkt installiert werden – Fliesen müssen hierfür nicht einmal abgeschlagen werden. Sie werden lediglich gereinigt und mit einer dünnen Noppenplatte beklebt, an der man die Rohre befestigt. Mit einer Vergussmasse wird der Fußboden mit der neuen Heizung anschließend begradigt.

Mögliche Systeme für Ihre neue Fußbodenheizung

Bei Ihnen ist schon alles startklar? Bei bereits vorhandener, guter Wärmedämmung gibt es mehrere Systeme zur Auswahl, wie zum Beispiel Verbundkonstruktionen. Hierbei wird die Fußbodenheizung in einer Ausgleichsmasse, einem Spezialestrich oder speziellen Folien mit integrierten Heizleitern auf dem bestehenden Untergrund verlegt. Diese Systeme sind nicht nur verhältnismäßig leicht, sondern kommen auch noch mit Aufbauhöhen zwischen 1,5 und 4,5 cm aus. Wird die Fußbodenheizung allerdings nur in einzelnen Räumen verlegt statt auf der gesamten Raumfläche, können daraus unschöne Stolperfallen entstehen. Bei dieser Methode sollte man also genau abwägen, ob sie im jeweiligen Fall die richtige ist. Diese Systeme sind nämlich recht teuer und es kann zum Teil sogar günstiger sein, den früheren Estrich und Fußboden komplett zu ersetzen und im nächsten Schritt die Fußbodenheizung neu einzubauen. Das ist vor allem dann ratsam, wenn es sowieso notwendig ist, zusätzlich zu dämmen.

Ein anderes, gutes Beispiel für das Nachrüsten einer Fußbodenheizung ohne Aufbauhöhe ist die nachträglich eingefräste JK-Fußbodenheizung – und das völlig staubfrei. Hierfür werden Kanäle direkt in den bestehenden Estrich eingefräst. Während des gesamten Prozesses sind Sie immer auf der sicheren Seite, da der Verlegeabstand immer wieder überprüft wird. In die neuen Kanäle, die auch als Nuten bezeichnet werden, sind die sogenannten JK-Flextubes eingelegt. Dabei handelt es sich – wie der Name bereits vermuten lässt – um flexible Fußbodenheizungsrohre. Danach kann der Heizkreisverteiler montiert und die Fußbodenheizung an den Heizkreis angeschlossen werden. Zum Schluss erfolgt die Verlegung des gewählten Bodenbelags, wie beispielsweise Fliesen, auf der neuen Fußbodenheizung. Durch diese Methode bleiben die Türblätter unberührt und die bestehende Bodenhöhe erhalten. Vor allem für den sanierten Altbau handelt es sich hierbei um eine echte Alternative!

Fußbodenheizung oder Heizkörper?

Gleich zuerst: Eine Fußbodenheizung bietet neben vielen Vorteilen auch einige Nachteile. Nennenswert sind hierbei vor allem die verzögerte Temperaturregelung, die entstehenden Kosten vor und nach dem Einbau sowie die Einstellungen nach Inbetriebnahme.

Die richtige Temperatur zu erreichen, ist nicht so einfach: das Verfahren ist relativ träge, sodass es eine Weile dauern kann, bis die Raumluft auf die gewünschte Temperatur aufgeheizt ist. Daher ist es sinnvoll, auch nachts die Fußbodenheizung nicht zu weit herunterzuregeln. Auch ist nicht jeder Bodenbelag für die Fußbodenheizung geeignet, jedoch gibt es immer mehr Hersteller, die beispielsweise spezielle Teppichböden entwickeln, mit denen das sehr wohl möglich ist.

Ein sehr wichtiger und schwerwiegender Nachteil sind außerdem die Kosten für den Einbau und etwaige Reparaturen, da diese im Vergleich zu klassischen Heizsystemen entschieden höher ausfallen. Man darf hierbei allerdings nicht vergessen, dass das Interesse an Fußbodenheizungen steigt und somit stets neue Systeme entwickelt werden, die günstiger als bisherige Verfahren sind.

Eine Problematik der Fußbodenheizung kann man bisher allerdings noch nicht beseitigen: Für jeden einzelnen Raum muss sie nach der Inbetriebnahme erst einmal „eingeregelt“ werden – und das hat folgenden Hintergrund: Jedes Zimmer hat eine individuelle Wohlfühltemperatur. Das Wohnzimmer wünscht man sich in aller Regel warm, die Küche im mittleren Temperaturbereich und das Schlafzimmer hält man optimalerweise eher kühl.

Nachteile von Heizkörpern

Was spricht nun bei diesen Argumenten dennoch gegen eine normale Heizung mit Heizkörpern? Ein ganz offensichtlicher Aspekt ist sicherlich, dass warme Füße trotz angemessen aufgedrehter Heizung nicht immer gegeben sind, da sich die Wärme schlechter verteilt und – verständlicherweise – den direkten Boden auslässt.

Außerdem sind Heizkörper nahezu immer sichtbar und rauben Ihnen wertvollen Stellraum: Möbel können aus heiztechnischen und ästhetischen Gründen nicht zu nah an diesen platziert werden. Abgesehen davon sind die feinen Zwischenräume von Heizkörpern der Lieblingsort von Staub, Dreck und schlimmstenfalls sogar Schimmel – vor allem bei Allergikern kann die Fußbodenheizung also punkten.

Eine optimale Lösung für den Umweltschutz stellen Heizkörper ebenfalls nicht dar, weil sie sich mit Niedrigheizsystemen, wie beispielsweise Wärmepumpen, nicht kombinieren lassen. Geldeinsparungen und Umweltschutz sind auf diese Weise also nicht gegeben. Zum Vergleich: Die Betriebstemperatur von Fußbodenheizungen lässt sich um bis zu zwei Grad absenken – und das ganz ohne, dass Sie auf die gewünschte Wärme in irgendeiner Weise verzichten müssen. Daraus ergeben sich immerhin bis zu zwölf Prozent Energieeinsparungen.

Energieeinsparungen: Nachrüsten kann sich lohnen

Obwohl Fußbodenheizungen teurer sind als ein Heizkörpersystem, kann es sich auf lange Sicht aber aufgrund der Energieeinsparungen lohnen, eine zu installieren. Denn einerseits werden die Energiekosten gesenkt und es können erneuerbare Energien genutzt werden. Allen, denen dieser Grund nicht ausreicht, können mit Fußbodenheizung andererseits auch in den Genuss eines höheren Wohnkomforts kommen und ganz nebenbei den Wiederverkaufswert der Immobilie erhöhen. Wenn Ihnen der Aufwand jedoch zu hoch sein sollte und Sie die Fußbodenheizung nicht als einzige Heizung, sondern vielmehr je nach Bedarf als besonderen Wärmespender verwenden möchte, können Sie auch über die sogenannte Bodentemperierung nachdenken – je nach individuellen Bedarf kann auch dies eine vernünftige Lösung sein. Wer dabei – unabhängig vom System – eine finanzielle Stütze benötigt, kann die Modernisierung als Hausbesitzer auch über Fördermittel der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) finanzieren: Das geht sowohl als Zuschuss als auch als Kredit.

Wie Sie sehen, gibt es einiges zu beachten. Hierbei sollte man sich vor allem folgende Fragen stellen: In welcher Ausgangslage befindet sich das Objekt? Welche Vorteile möchte ich nutzen? Soll die Fußbodenheizung in allen Räumen verlegt werden? Welches System passt zu meiner Wohnung? Bei der Fülle an Möglichkeiten und den Systemen der verschiedenen Hersteller lohnt es sich auf jeden Fall, sich ausgiebig durch unser Team informieren und beraten zu lassen.

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